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Geschichte der Biblischen Figuren

Schweizer Anfänge

Bewegliche Krippenfiguren

Die ersten Biblischen Figuren wurden 1964 von Sr. Anita Derungs OP im Kloster Ilanz in der Schweiz entwickelt. Die Anregung dazu kam von der damaligen Präsidentin des Müttervereins in Graubünden, Frau Fryberg-Candinas. Sie träumte von einer Weihnachtskrippe für die Familie mit beweglichen Figuren.

Über bewegliche Krippenfiguren hatten sich schon viele Gedanken gemacht. Es lassen sich verschiedene Vorläuferfiguren nachweisen. Deren Beweglichkeit scheiterte allerdings an mangelhaftem Werkmaterial wie beispielsweise am zerbrechlichen Draht.

Sr. Anita Derungs arbeitete mit Werkmaterial, wie es in jedem Haushalt aufzutreiben war: Elektrikerdraht, auch Sisaldraht, Stoff- und Holzreste. Die Köpfe modellierte sie mit Hartschaum und überzog sie mit Duvetine oder Kettsamt. Diese Materialien werden heute noch verwendet.

Erster Kurs in Schwarzenberg

Josy Brunner, Leiterin vom „Haus der Mütter“ auf dem Schwarzenberg, einer Fortbildungseinrichtung der katholischen Frauen- und Müttergemeinschaft, interessierte sich sehr für die Figuren und organisierte noch im selben Jahr (1964) einen ersten Krippenfiguren-Kurs.
Die ersten Kursteilnehmerinnen waren begeistert und setzten sich in den Folgejahren mit großer Hingabe für die Weiterentwicklung der Figuren ein.
1966 kam Doris Egli in Kontakt mit den Figurenfrauen und wirkte mit Feuereifer bei der Weiterentwicklung der Figuren mit. Ihre Ausbildung als Gestalterin an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart erwies sich hier als sehr hilfreich.

Materialverbesserungen

Die gemeinsame Arbeit von Doris Egli und den anderen Figurenfrauen auf dem Schwarzenberg war nur von kurzer Dauer. Der Konflikt entzündete sich am Werkmaterial. Damals, in den ersten Figurenkursen wurde noch Verschiedenes ausprobiert. Zwei technische Verbesserungen waren bedeutend:

  • Die Entwicklung von Bleischuhen: Nachdem man zuerst Holzschuhe verwendet hatte, entwarf und goss Pfarrer Werner Thommen 1968 die ersten Bleischuhe.
  • Die Entwicklung der Metallklammer: Diese wurde von Doris Egli entwickelt, um die beiden Sisaldrähte für Beine und Arme stabil zusammenzuhalten.

Konflikt und Trennung

Eglis Bemühen um Urheberrechtsansprüche bei den Figurengestellen hat in der Schweiz zu einem großen Konflikt unter den Figurenfrauen geführt und letztendlich den Bruch von Doris Egli mit dem Schwarzenberg und den anderen Figurenfrauen bewirkt.
Seither arbeitet Doris Egli v.a. im süddeutschen Raum mit ihrem „Original-Egli-Material“ weiter, und die Schwarzenberger mit ihren Schwarzenberger Figuren.

Vereinsgründungen

Nach der Gründung der „Arbeitsgemeinschaft Biblische Figuren e.V.“ (ABF) in Deutschland und des „Egli-Figuren-Arbeitskreises“ (efa-CH) in der Schweiz konstituierten sich auch die Schwarzenberger Figurenfrauen zur „Vereinigung KursleiterInnen Biblische Figuren Schwarzenberg“ (VKBFS). Dieser Zusammenschluss aller KursleiterInnen, die ihre Ausbildung nach den Qualitätskriterien des Vereins erhalten haben, hat zum Ziel, Inhalt und Qualität dieser Figurenarbeit zu erhalten, die Kursarbeit zu fördern und die KursleiterInnen in ihrer konkreten Arbeit zu unterstützen.

Mehr darüber…

Eine detailliertere Darstellung der Geschichte der Figuren findest du auf den Seiten der ABF (Arbeitsgemeinschaft Biblische Figuren in Deutschland) und noch viel ausführlicher (auch über die Ausstrahlungen in andere europäische Länder) im Buch

  • Winfried Dalferth, Und er rührte sie an… Mit biblischen Erzählfiguren Glauben gestalten, erfahren, feiern, Verlag Junge Gemeinde, Stuttgart 2001
„Urfiguren“ aus der Schweiz
Bildungszentrum Matt in Schwarzenberg, lange Zeit das Zentrum der Figurenarbeit in der Schweiz

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